News & Kommentare

Kommentar zum WEKO-Entscheid vom 25. April 2024

Zürich, 25. April 2024

Die heutige Veröffentlichung der WEKO Busse zuhanden Swisscom in Sachen Glasfaserausbau P2P vs. P2MP (Point-to-Point 4-Fasermodell vs. Point-to-Multipint 1-Fasermodell) ist mit 18MCHF äusserst milde ausgefallen. Der Schaden für die involvierten Stakeholder ist wesentlich grösser. Für den Staat Schweiz ist es linke-rechte Hostentaschen-Aktion und gleicht einer Sonderdividende und kommt den Geschädigten nicht zugute. Swisscom argumentiert jetzt mit verlangsamten FTTH-Ausbau und 10% weniger Abdeckung. Sie weint sich in ihrer eigenen Pressemitteilung von heute schon präventiv aus, anstatt die sportliche Variante zu verfolgen und die Opportunitäten darin zu sehen und das Thema endlich und final zu beerdigen. Swisscom bekam jetzt sogar ein Argument, um ihre eigenen unrealistischen Ausbaupläne bis 2030 weiter nach hinten anpassen zu können. Ich bin ziemlich sicher, dass Swisscom den Entscheid ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen wird, um noch mehr Delay zu produzieren. Dies wird Jahre dauern. Anders kennen wir die Gerichts-Entscheidungsgeschwindigkeiten in der Schweiz nicht. Für die Schweizer Wirtschaft bleibt relevant, dass die Glasfaser-Infrastrukturen für alle Service Provider uneingeschränkt und gleichberechtigt zugänglich bleiben und nicht monopolisiert werden können. Erst dann kann echter Wettbewerb entstehen.

WEKO Entscheid 25.04.2024

#Glasfaserstreit #FTTH

Marktverschiebungen März 2024

Zürich, 19. März 2024

Swisscom hat im Februar angekündigt, Vodafone Italien für CHF 8Mia. akquirieren zu wollen. Vor einigen Tagen wurde dieser Plan realisiert und Swisscom wird in Italien ihre Tochterfirma Fastweb mit Vodafone Italien fusionieren und zur Nummer 2 in Italien aufsteigen. Kurzfristig scheint diese Akquisition erfolgversprechend zu sein. Aber es stellen sich langfristig einige strategische Fragen:

- Warum verkauft Vodafone in Europa zunehmend ihre Landesorganisationen?

- Warum zieht sie sich aus Europa zurück? Die Schweiz war ja eigentlich der einzige Whitespot in Europa und nur vergrössern sich diese?

- Was beinhalten die Infrastrukturen in Italien wirklich im Festnetzbereich? Sind die bestehenden Infrastrukturen mit den Glasfaser-basierten und DSL-Produkten von Fastweb kompatibel?

- Sind die geplante, technische Synergien nicht zu teuer in der effektiven Realisation?

- Was machen die Konkurrenten? Oder besser, welche neue Konkurrenten stehen der erweiterten Swisscom gegenüber?

Viele dieser Fragen und noch viele mehr bleiben offen und unbeantwortet. Ich beobachte beispielsweise seit einigen Jahren, dass die Hyperscaler - und insbesondere Microsoft mit M365/Teams - über die Pandemie hinweg plötzlich als neue Carrier global präsent werden und alle Kommunikationsmehrwerte Kunden bieten und sehr rasch Marktanteile gewinnen. Ein neuer Player präsentiert sich zunehmend: Starlink von Elon Musk. Wöchentlich starten SpaceX Raketen mit vielen, tieffliegenden Satelliten an Board und spannen sehr rasch ein alternatives Netzwerk über die Welt. Andere, wie Amazon versuchen sich diesbezüglich. Sie haben das Potenzial zu folgen und massivsten Wettbewerb den bestehenden nationalen und regional agierenden Carrier zu bieten. Ein Cashflow-Crash bei letzteren könnte folgen, da die neuen «Monopolisten» sehr aggressiv Kunden abwerben und auch gewinnen. Willkommen bei den neuen globalen Anbietern, die die schwerelose Nicht-Regulierung im Weltall ausleben können. Das ist freie Marktwirtschaft und wird die Telecom in den nächsten Jahren sehr stark verändern. Die Anwendungen von Starlink im Ukarine-Krieg sind heute bereits sichtbar. Die Degradierung der traditionellen Carrier zu günstigen, hoch-performanten Internet-Anbieter wird weiter fortschreiten. Zusätzlich werden die politischen Einflussnahmen durch die Weltall-Carrier markant zunehmen und demokratische Strukturen bedrohen. Die Gesellschaften weltweit sind sehr stark gefordert! Der Call ist, dass freiheitsliebende Leute, wie ich einer bin, kritisch bleiben.

Re-Replik zu Fritz Sutter’s Kolumne im Swiss IT Magazin vom 6. September 2022

Re-Replik zu Fritz Sutter’s Kolumne im Swiss IT Magazin 6. September 2022

Da ich persönlich in der September Kolumne im Swiss IT Magazin von Fritz Sutter angesprochen bin, erlaube ich mir eine Re-Replik zu schreiben, da Fritz’ Kommentare und Kolumne wichtige Punkte offen lässt, die (auf-)geklärt werden müssen.

Fritz Sutter: Mein Kolumnenpartner, mit welchem ich seit gefühlt 1291 freundschaftlich verbunden bin, beklagt sich über die Situation im schweizerischen Telekommunikations­markt. Er sei – wie er über sich selbst schreibt – ein liberal denkender Mensch, findet jedoch die Marktsituation «unerträglich». Gleichzeitig fordert er, die Regulierer müssten sich vertiefter mit der Materie befassen. Ja, was denn nun, lieber Luzi: liberal oder staatlich? Vegan oder Bratwurst? Zur Erinnerung: Die Liberalisierung der Telekommunikation begann in der Schweiz mit dem Fernmeldegesetz von 1997. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert (!) entscheidet der Markt über Erfolg oder Misserfolg von Swisscom, UPC, Salt, Sunrise etc.

Antwort Luzi von. Salis: In der Tat, sind Fritz und ich freundschaftlich miteinander verbunden und tauschen uns regelmässig aus. Aufgrund unserer diametral verschiedenen Herkünfte und Erfahrungen im Telecom-Markt -Fritz war Strategie-Chef der Swisscom und ich parallel stellvertretender Geschäftsführer und Marketingleiter bei Colt Telecom- haben wir nach wie vor diametral verschiedene Ansichten zum Marktgeschehen sowie zur Rechtsprechung in der Telekommunikation. Das macht die Diskussion doch erst interessant.

Nun zum Markt: Der Markt kann nur so weit wirken, wenn eine wirkliche Liberalisierung stattgefunden hat. Wie wir alle wissen, haben dies die Schweizer Bundesbehörden effektiv nur sehr halbherzig getan. Der Markt hat es in langen 25 Jahren nicht geschafft, dass alternative Carrier/Provider nachhaltig in die Schweiz investieren und grössere Marktanteile holen können. Warum nicht? Weil die Rahmenbedingungen für Investoren offensichtlich zu unsicher sind und diese die verkorkste Liberalisierung, die jährlich wiederkehrenden Gerichtsgänge bis zum Bundesgericht (und fast jede wird von Swisscom verloren) von diesen Firmen nicht gewünscht sind. Die Unternehmen sind nicht bereit, diese ermüdenden Gerichtsgänge gehen zu müssen und jahrelang auf die zustehenden Gelder in Millionenhöhe zu warten. In den ersten zehn Jahren des «liberalisierten» Marktes, kämpften die alternativen Carrier (Colt, Verizon, Multilink, etc.) mit scharfen Messern gegeneinander und insbesondere gegen Swisscom, um Marktanteile und Kunden zu gewinnen. Dies funktionierte damals nicht schlecht, weil die Margen noch sehr hoch waren und Gelder für Anwälte und Gerichte aufgewendet werden konnten. Schon damals musste jedes Jahr bis zum Bundesgericht gekämpft werden. Die jährlichen Rückzahlungen seitens Swisscom für prohibitiv einkassierte Preise in jährlicher Millionenhöhe und bezahlte Gerichtskosten sprechen Bände und für sich. Das ist Fakt. Es wurden auch viele hunderte Millionen in die Netze und Technologien investiert. Ein wirklicher Wille des Bundes und der Politik für eine völlige Marktöffnung war schon damals nicht ganz vorhanden. Dies ist leider heute nach wie vor so.

Zur Liberalisierung und liberal sein: Da muss ich, wie oben beschrieben, voll widersprechen. Liberal kann man nur sein, wenn der Staat ganz seine Finger aus dem Business lässt und nur voll marktwirtschaftliche Zustände zulässt. Dabei darf der Staat selbst im Markt kein aktiver Marktteilnehmer sein! Fakt ist, dass der Bund Mehrheitsaktionär der Swisscom ist und derselbe Staat indirekt bei jedem Elektrizitätswerk mit Telecom-Abteilungen und Marktangeboten involviert ist. Einerseits sind der Bund bei Swisscom und die Kantone und Kommunen bei den EWs Mehrheitsaktionäre. Was für ein Irrsinn: Kantonale Unternehmen konkurrieren den Bund in einem sogenannt liberalisierten Markt. Der gleiche Bund stellt dann gleichzeitig noch die Wettbewerbsbehörde (WEKO), die Kommunikationskommission (ComCom) für die «unabhängige» Konzessionierung und Regulierung sowie das Bundesamt für Kommunikation BAKOM. Jetzt verstehe ich etwas nicht mehr, lieber Fritz: Wie geht jetzt das genau mit der Liberalisierung, Unabhängigkeit und offener Marktwirtschaft? Der Staat setzt die Rahmenbedingungen für einen sogenannten Markt, die Wettbewerbskontrolle, die Regierungsbehörde und ist gleichzeitig Marktakteur bei Swisscom und erwartet jährliche Dividendenzahlungen. Hier liegt offensichtlich alles im Argen und die Schweiz im Offside! Das kann niemand widerlegen und es gibt kein Land, das so «liberalisiert» wurde. Und mit «Good Governance» und Vorbildfunktion hat es gerade auch nichts zu tun.

Noch ein interessantes Beispiel: Warum hat die riesige Vodafone nie wirklich einen Schritt in die Schweiz gewagt? Die Schweiz ist ein weisser Fleck auf der Vodafone-Landkarte. Die andere Europäische grosse Telco-Unternehmung, die spanische Telefonica, versuchte es anfangs der 2000er Jahre und zog sich gleich wieder zurück. Auch die Deutsche Telekom schielte einige Male in die Schweiz und verwarf jedoch Gedanken, hierzulande aktiv zu werden. Und das ist alles kein Zufall!

Fritz Sutter: Interessant ist, dass Luzi von Salis von einer Definition der Marktbeherrschung ab 60 Prozent ausgeht. Wie er zu dieser «Definition» gelangt, ist unklar. Jedenfalls findet sich weder im Fernmeldegesetz noch im Kartellgesetz eine derartige Bestimmung. Art. 2 des Kartellgesetzes besagt lediglich, dass als marktbeherrschend Unternehmen gelten, die auf einem Markt als Anbieter oder Nachfrager in der Lage sind, sich von Mitbewerbern unabhängig zu verhalten. Wenn man den anhaltenden Preiskampf in der Telekombranche betrachtet, sind Swisscom (und auch die anderen Anbieter) meilenweit davon entfernt, marktbeherrschend zu sein.

Antwort Luzi von. Salis: Fritz Sutter hat im Punkt recht, dass die Marktbeherrschung in der Schweiz gesetzlich nicht geregelt sei - wohl mit guter Absicht! Das tönt jetzt bösartig, aber die äusserst professionelle Lobby-Arbeit von Swisscom hat dies auch so gesteuert. Wir kennen alle die entsprechenden Namen der Firmen und Personen, die für Swisscom politisch und rechtlich arbeiten und ständig in der Bundeshaus-Wandelhalle die Politiker «informieren». Das muss man können - Hier macht Swisscom für sich exzellente Arbeit.

Bezüglich Marktbeherrschung gibt es jedoch genügend nationale und internationale Literatur. Die EU sowie die Briten gehen vom 60%-Wert für Marktbeherrschung aus. Das war auch die Zahl, die in den vergangenen Rechtsverfahren verwendet wurden. In der EU wurde die 60% bezüglich Regulierungen angewandt und waren für die ex-Monopolisten immer schmerzhaft. Es hat auch mit dem Regulierungs-Mechan ex-ante resp. ex-post zu tun. In der Schweiz schaut man ex-post zurück, in den anderen Ländern voraus. Das ist ein wichtiger Unterschied für einen dynamisierten Markt. Andere Länder haben dies gut vorgemacht. Die Britische BT hat sich erstaunlich gut gemausert, sei es als BT Open Access (Infrastruktur Abtrennung analog zur Schweizerischen Kabel und Schacht AG-Idee) oder in den Servicegeschäften mit BT oder BT Global Services, etc. Mobile hatten die Briten damals in O2 konvertiert und voll privatisiert. So geht wirkliche Liberalisierung und nicht nach dem Schweizer Murks-Modell.

Anbei drei spannende Links bezüglich Marktbeherrschung, Regulierung und missbräuchlichem Verhalten. Hier wird beispielsweise ein Marktanteil von 70% als Super-Dominanz definiert:

Das Schweizer Kartellgesetz, Art 2 besagt: «Als marktbeherrschende Unternehmen gelten einzelne oder mehrere Unternehmen, die auf einem Markt als Anbieter oder Nachfrager in der Lage sind, sich von andern Marktteilnehmern (Mitbewerbern, Anbietern oder Nachfragern) in wesentlichem Umfang unabhängig zu verhalten».

Und hier ist es offensichtlich so, dass sich Swisscom im Geschäftskundenbereich preislich und infrastruktur-technisch frei bewegen kann. Das ist der Grund, warum Swisscom seit über 20 Jahren B2B-Marktanteile von über 80% halten kann! Das hat nicht nur mit guten Produkten und Services von Swisscom zu tun! Dies ist gelebte Super-Super-Dominanz.

Somit muss hier mindestens für den Schweizerischen Geschäftskunden-Telecom-Markt festgehalten werden, dass der Markt nicht spielt und funktioniert. Wir sprechen hier eigentlich von einem gelenkten Marktversagen. Punkt. Soll jetzt der Staat mit Regulierung eingreifen? Eigentlich müsste er. Wir sprechen doch von einem CHF 4Mia. Markt. Das ist nicht unerheblich. Und wichtig ist: Das strukturelle Bund-Swisscom-Bakom-ComCom-Weko-EW-Kanton-Verbandelung-Markt-Problem muss strukturell gelöst werden. Ob der politische Wille wirklich dazu vorhanden ist, ist leider mehr als fraglich…

Fritz Sutter: Der Grund für den Erfolg von Swisscom könnte ja ganz anders begründet sein, nämlich in der Qualität und den Preisen der Produkte und Dienstleistungen. Darauf weisen die Rankings mehrerer Netztests unabhängiger Bewertungsfirmen hin: Beispielsweise im «Chip»-Mobilfunktest 2021, wo Swisscom in allen fünf Kategorien auf Platz 1 ist (Internet, Telefonie, Verfügbarkeit, Fernzüge und 5G). Oder im Connect-Festnetztest 2021, wo Swisscom Siegerin des Breitbandnetztests wurde. Im gleichen Jahr gaben Sunrise und UPC im Rahmen der angekündigten Fusion den Abbau von 600 Stellen bekannt.

Antwort Luzi von. Salis: Ich habe es immer wieder wiederholt, dass Swisscom sehr gute Services erbringt. Sie kann dies so aufrechterhalten, weil sie genügend Mittel dazu einsetzen und den Cashflow dafür erwirtschaften kann. Die Rahmenbedingungen des Staates für Swisscom sind eben idealisiert und hervorragend lobbyiert. Und trotzdem kann Sunrise auf beinahe identischem Level operieren. Aber, sie kann es nur, weil sie durch den Zusammenschluss mit UPC eine gewisse Grösse erreicht hat. Was sie immer noch nicht kann, ist den nötigen Cashflow zu produzieren, um ihre angekündigte Glasfaserinfrastrukturen in Randregionen effektiv zu bauen. Vermutlich ist sie -wie heute aufgestellt- immer noch etwas zu klein, um der Swisscom nachhaltig Marktanteile abzunehmen. Weitere Indizien im Markt sind die Konsolidierungen im Service Provider Umfeld. Kleine, mittlere und auch grössere Marktakteure gehen zusammen, werden verkauft und integriert, da das Geschäft im Infrastruktur- und Servicegeschäft zu kapitalintensiv ist, um es vermutlich profitabel betreiben zu können. Deshalb wäre es aus meiner Optik wichtig, die Swisscom voll zu privatisieren und dem wirklichen Markt auszusetzen und die Infrastrukturebene (bis Layer 1) in einer separaten Gesellschaft und unabhängig zu betreiben – Stichwort horizontale Separierung. Ich habe dies bereits in einer früheren Swiss IT Magazin Kolumne näher beschrieben.

Kommentar zum Weko-Verfahren Init7 vs. Swisscom

Zürich, 3. April 2022

Die Wellen bei Swisscom, Init7, den Amtsstuben von Weko, Verwaltungsgericht, etc. sind hoch. Nach wie vor ist ein vorsorglicher Gerichtsbeschluss gültig, der einen weiteren Glasfaser-Ausbau mit der Punkt-zu-Multipunkt-Methode nach Swisscom verhindert. Die alternativen Carrier sperren sich zurecht gegen die Monopolisierung der letzten Glasfasermeile. Swisscom versuchte schleichend und heimlich den Wettbewerb einzuschränken und nur noch BBCS-Services nach festgelegten Bandbreiten anzubieten sowie die gemeinsam am runden Comcom Tisch erarbeiteten Ausbaustandards auszuhebeln. Die alternativen Telecom gingen zurecht auf die Barrikaden und Init7 hat erfolgreich geklagt. Seit dem Beschluss im Dezember kann Swisscom ihren neuen FTTH-Ausbaustandard nicht mehr realisieren und wartet auf einen Entscheid.

SFN hat einen konstruktiven Vorschlag erstellt: Damit soll der FTTH-Ausbau nicht weiter blockiert werden. DieP2MP-Erschliessungsmethode solle nun doch gewährt werden - jedoch mit einer Ausnahme, dass einzelne Fasern Punkt-zu-Punkt für Nischenanbieter bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden sollen. Damit würden die Vorinvestitionen in die PoP-Ausbauten nicht entwertet und die Technologiefreiheit der Angebote für alternative Anbieter, die nicht nur einfache B2C-Angebote realisieren wollen, gewährt. Bisher konnte sich Swisscom noch nicht bewegen, einen Kommentar abzugeben.$

Hoffentlich bietet Swisscom Hand, die Innovationen in der Schweiz nicht abzuwürgen und ihr monopolistisches Verhalten endlich abzustellen! Die Innovationen beleben nämlich den Markt zugunsten der Endkunden.

Wichtige Information bezüglich Coronavirus / COVID-19

Wichtige Information bezüglich des Coronavirus, Stand 18. März 2020, 12:30

Angesichts der ausserordentlichen Lage und aufgrund der zunehmenden Verbreitung von COVID-19 informiere ich Sie über die Massnahmen zur Sicherstellung meines Betriebs von salis engineering GmbH (VSENG). 

Mir ist sehr viel daran gelegen, meine Kunden, Partner und Lieferanten vor einer Erkrankung zu schützen und damit auch einen sicheren und stabilen Betrieb zu gewährleisten.

  • Ich erbringe Leistungen für alle Kunden ohne inhaltliche Einschränkungen.
  • Ich bin präsent, suche den persönlichen Kontakt und gehe auf die aktuelle Situationen unserer Kunden ein.
  • Ich nutze die Zeit für kontinuierliche, eigene Verbesserungen.

Mein Grundsatz ist: Physisch so viel Distanz wie möglich, kommunikativ so viel Nähe wie notwendig. Dazu arbeite ich wenn immer möglich im Home-Office.

Ich habe zusätzlich zu den vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erlassenen Weisungen alle Massnahmen ergriffen, um mein Umfeld zu schützen und den Betrieb abzusichern.

  • Ich bin so ausgerüstet, dass ich vom Home-Office aus arbeiten kann und für Sie auch dort wie gewohnt erreichbar bin.
  • Besuche bei Kunden vor Ort oder in meinen Räumlichkeiten habe ich im Moment alle verschoben oder führe diese, wenn immer möglich, per Collaboration Tools durch (MS Teams, Skype, Skype for Business, Google Hangout, Zoom, GoTo, WebEx, etc.).

Zurzeit weise ich oder mein nächstes Umfeld und Familie keine Symptome der Erkrankung auf. Auch hat sich in der letzten Zeit niemand in besonders gefährdeten Gebieten aufgehalten.

Ich beobachte die Entwicklung des Coronavirus ständig und werde bei Bedarf die Massnahmen anpassen.

Mit besten Grüssen und bleiben Sie alle gesund!

Luzi von Salis, Geschäftsführer

 

Botschaft zum Jahresende

Zürich, 13.12.2019

Konsolidierende Märkte und Firmen, neu eintretende Wettbewerber und Hyperscaler, nationale Protektionisten und Protagonisten, intensivierte Digitalisierung, Industrie 4.x, sichere IoT Anwendungen, Cyberrisiken und -attacken und viele Themen mehr verändern unser Umfeld stark und halten uns mit überlebensnotwendigen Transformationen richtig auf Trab. Plötzliche Schieflagen oder Verkäufe von namhaften, etablierten Firmen befeuern die Medienlandschaft. Wichtige Entscheidungen müssen getroffen werden, um das längerfristige Überleben der Unternehmen zu sichern. Es betrifft alle! Vergessen Sie das nie.

  • Menschen: Tragen Sie Sorge zu Ihrem Team und versuchen Sie Ihre Talente zu fordern, zu fördern und zu halten. Neues Fach-Personal zu finden ist schwierig und teuer. Entwickeln Sie Ihre Organisation und passen Sie diese der Situation an.
  • Umfeld: Überprüfen Sie regelmässig Ihre Lage, machen Sie sich ein Bild der Umwelt und des Umfeldes Ihres Unternehmens und treffen Sie zeitnahe Entscheidungen. So oft beobachten wir, dass Firmenleitungen «auf dem linken Fuss» erwischt werden und zu schwanken beginnen.
  • Plan: Arbeiten Sie immer mit einer Vision, Mission und einem Umsetzungs- oder Traktionsplan. Sonst entstehen Luftschlösser und Missverständnisse. Und Sie können Ihre Ziele nicht erreichen.

Hoffentlich bringt auch Ihnen das anstehende Jahr wieder viele erfrischende Ideen, kontinuierliche Traktion, innovative Projekte und schliesslich neue Geschäfte hervor. VSENG kann Sie dabei tatkräftig unterstützen! 

 

Schlacht mit Huawei

Zürich, 23.5.2019

 

Die Schlacht um Huawei geht in eine weitere Runde. Nicht nur die Finanzchefin wird in Kanada festgesetzt. US Präsident Trump nimmt Huawei auf die schwarze Liste und zwingt die amerikanischen Grossunternehmen Google, Microsoft, etc die britische Firma ARM sowie weitere Unternehmen, ihre Lieferungen an Huawei einzustellen. 90 Tage bleiben dann trotzdem noch, um eine Ausphasierung vorzunehmen. Ganz über Nacht geht es halt doch nicht. Und ein Eigentor bezüglich Umsätzen für die amerikanischen Zulieferunternehmen ist es alleweil. China ist ein zu grosser Markt, um vernachlässigt zu werden. Nebst dem iPhone, Tablets und Laptops haben die Amerikaner ja nichts dagegen zu setzen. Jedenfalls gibt es keinen amerikanischen 5G-Ausrüster der in die Bresche springen könnte. Und mehr iPhones wird Apple in China aufgrund von Gegenmassnahmen auch nicht mehr absetzen. Eine schlechte Entwicklung für die USA zeichnet sich ab.

Nachdem Präsident Trump alle Staaten nötigt, ihre Verbindungen mit dem chinesischen Lieferanten einzustellen, da undokumentierte Spionagevorwürfe im Raum stehen, scheinen die Nerven allerseits immer blanker zu liegen. Keiner kennt die wahren Hintergründe genau. Jedenfalls wurden nur amerikanischen Herstellern und der NSA nachgewiesen, dass sie spioniert haben resp. sogenannte Backdoors implementiert haben. (Vergleiche dazu auch meine Kolumne im letzten Swiss IT Magazin resp. hier auf der Webpage).

Die Schwerter scheinen scharf geschliffen zu sein und die gegenseitigen Beschuldigungen steigen täglich. Fraglich ist, wer da überhaupt noch Gewinner oder Verlierer sein soll. Jedenfalls müssen überall die Gürtel enger geschnallt werden.

Die Schweizer Unternehmen tun gut daran, nicht eine der extremen Positionen zu verfolgen, sondern eine eigene Beurteilung der Lage zu machen und daraus die Schlüsse zu ziehen. Bisher machen dies die Schweizer Telcos gut und setzen weiterhin auf gemischten Einsatz der verschiedenen Anbieter. Sunrise setzt nach wie vor voll auf Huawei im Fest- und Mobilnetz. Auch Swisscom setzt den Anbieter vermehrt ein - aus Kosten- und Technologiegründen. Heikel wird die Zusatz-Kostenline von Sunrise sein, falls sie auf ihre angekündigten Pläne B, C und D schwenken müssen. Ganz spurlos würde dies nicht an der Firma vorbeigehen. Wünschenswert wäre sicher, dass sich die Hitzköpfe endlich beruhigen, sich einigen und der Rest der Welt sich wieder aufs Business konzentrieren könnten. Am Ende wollen ja alle nur das.

FMG ade - zurück zum Monopol im Festnetz

Zürich, 27.11.2018

Der Entscheid vom 27. November 2018 im Ständerat bezüglich der Fernmdelde Gesetzes-Revision (FMG) ist fatal. Es wurde mit grosser Unterstützung und Beifall einiger Ständerats-Vertreter der Randregionen gefällt. Eine verkehrte Welt!

Der Ständerat hat entschieden, dass die Technologieneutralität auf der letzten Meile nicht eingeführt wird. Damit ist es weder dem Telecom Regulator ComCom noch der Wettbewerbskommission Weko möglich, monopolistische Missbräuche festzustellen und zugunsten der potenziellen Kunden und Nutzer einzugreifen. Einzig der Bundesrat wird ermächtigt, einen Bericht zu verfassen, um mögliche Missstände aufzudecken. Solche Berichte nützen herzlich wenig, weil sie zum Zeitpunkt des Erscheinens im schnellebigen und dynamischen Telecom-Markt meistens bereits veraltet sind und den Nutzern gar nichts bringen. Nur Vertreter des Parlaments und die Vertreter der Telecom-Branche können sich dann an den Köpfen kratzen, was wohl getan werden könnte. Geschehen wird dann wohl gar nichts. Und eine einzige Firma wird dann wieder lachen.

Was ist geschehen: Die alternative Telecom-Anbieter und der Bundesrat forderten einen freien Zugang auf der letzten Meile, zu kostenbasierten Konditionen, um eigene Services und Innovationen zugunsten der Endkunden anbieten zu können. Mit der Kupferanschlussleitung TAL war dies eine Zeit lang möglich und die Endkundenpreise konnten effektiv deutlich gesenkt werden. Um Innovationen wirklich kostengünstig und wettbewerbsfähig umzusetzen, ist der Zugang zu Infrastrukturdiensten nötig. Nur werden diese sukzessive durch Glasfasern ersetzt. Grundsätzlich ist das löblich, dass die Teleomnetze aufgerüstet werden, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dadurch fallen aber TAL-Leitungen und die damit verbundenen Angebote weg. Eine Aushebelung der regulierten Services wird Tatsache. Kommerzielle Glasfaserleitungen-Angebote (ALO/FTTH) oder Services sind um das doppelte teurer und verhindern wettbewerbsfähige Endkundenpreise - insbesondere in den Randregionen. Randregionen bezahlen heute für simple Internet Services teilweise bis zu acht-fach höhere Preise als in Städten (Aussage Frau Bundesrätin Doris Leuthardt in der Ständeratssitzung). Dieser Missstand kann nun amteswegen nicht wie bei TAL behoben werden. Ein stimulierter Wettbewerb im Festnetz entfällt und die Monopolisierung der letzten Meile wurde durch den Ständeratsentscheid nun endgültig festgeschrieben. Schade für die Telecom-Schweiz - ein grosse Chance wurde erneut verpasst!

Es ist zu hoffen, dass die Mobilanbieter speziell in den Randregionen mit dem neuen Mobilstandard 5G und den bestehenden 4G/LTE+ Diensten den Wettbewerb anheizen und mit hohen Bandbreiten, günstige Internet Anschlüsse realisieren und diese Regionen versorgen. Nur damit kann sichergestellt werden, dass die Randregionen die Stadtflucht bremsen können, dass KMU und grössere Firmen vor Ort bleiben und den Anschluss nicht verpassen. Und zu aller letzt will keiner dies mehr: Ein staatliches Telecom-Monopol.