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Schlacht mit Huawei

Die Schlacht um Huawei geht in eine weitere Runde. Nicht nur die Finanzchefin wird in Kanada festgesetzt. US Präsident Trump nimmt Huawei auf die schwarze Liste und zwingt die amerikanischen Grossunternehmen Google, Microsoft, etc die britische Firma ARM sowie weitere Unternehmen, ihre Lieferungen an Huawei einzustellen. 90 Tage bleiben dann trotzdem noch, um eine Ausphasierung vorzunehmen. Ganz über Nacht geht es halt doch nicht. Und ein Eigentor bezüglich Umsätzen für die amerikanischen Zulieferunternehmen ist es alleweil. China ist ein zu grosser Markt, um vernachlässigt zu werden. Nebst dem iPhone, Tablets und Laptops haben die Amerikaner ja nichts dagegen zu setzen. Jedenfalls gibt es keinen amerikanischen 5G-Ausrüster der in die Bresche springen könnte. Und mehr iPhones wird Apple in China aufgrund von Gegenmassnahmen auch nicht mehr absetzen. Eine schlechte Entwicklung für die USA zeichnet sich ab.

Nachdem Präsident Trump alle Staaten nötigt, ihre Verbindungen mit dem chinesischen Lieferanten einzustellen, da undokumentierte Spionagevorwürfe im Raum stehen, scheinen die Nerven allerseits immer blanker zu liegen. Keiner kennt die wahren Hintergründe genau. Jedenfalls wurden nur amerikanischen Herstellern und der NSA nachgewiesen, dass sie spioniert haben resp. sogenannte Backdoors implementiert haben. (Vergleiche dazu auch meine Kolumne im letzten Swiss IT Magazin resp. hier auf der Webpage).

Die Schwerter scheinen scharf geschliffen zu sein und die gegenseitigen Beschuldigungen steigen täglich. Fraglich ist, wer da überhaupt noch Gewinner oder Verlierer sein soll. Jedenfalls müssen überall die Gürtel enger geschnallt werden.

Die Schweizer Unternehmen tun gut daran, nicht eine der extremen Positionen zu verfolgen, sondern eine eigene Beurteilung der Lage zu machen und daraus die Schlüsse zu ziehen. Bisher machen dies die Schweizer Telcos gut und setzen weiterhin auf gemischten Einsatz der verschiedenen Anbieter. Sunrise setzt nach wie vor voll auf Huawei im Fest- und Mobilnetz. Auch Swisscom setzt den Anbieter vermehrt ein – aus Kosten- und Technologiegründen. Heikel wird die Zusatz-Kostenline von Sunrise sein, falls sie auf ihre angekündigten Pläne B, C und D schwenken müssen. Ganz spurlos würde dies nicht an der Firma vorbeigehen. Wünschenswert wäre sicher, dass sich die Hitzköpfe endlich beruhigen, sich einigen und der Rest der Welt sich wieder aufs Business konzentrieren könnten. Am Ende wollen ja alle nur das.

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