Die heutige Veröffentlichung der WEKO Busse zuhanden Swisscom in Sachen Glasfaserausbau P2P vs. P2MP (Point-to-Point 4-Fasermodell vs. Point-to-Multipint 1-Fasermodell) ist mit 18MCHF äusserst milde ausgefallen. Der Schaden für die involvierten Stakeholder ist wesentlich grösser. Für den Staat Schweiz ist es linke-rechte Hostentaschen-Aktion und gleicht einer Sonderdividende und kommt den Geschädigten nicht zugute. Swisscom argumentiert jetzt mit verlangsamten FTTH-Ausbau und 10% weniger Abdeckung. Sie weint sich in ihrer eigenen Pressemitteilung von heute schon präventiv aus, anstatt die sportliche Variante zu verfolgen und die Opportunitäten darin zu sehen und das Thema endlich und final zu beerdigen. Swisscom bekam jetzt sogar ein Argument, um ihre eigenen unrealistischen Ausbaupläne bis 2030 weiter nach hinten anpassen zu können. Ich bin ziemlich sicher, dass Swisscom den Entscheid ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen wird, um noch mehr Delay zu produzieren. Dies wird Jahre dauern. Anders kennen wir die Gerichts-Entscheidungsgeschwindigkeiten in der Schweiz nicht. Für die Schweizer Wirtschaft bleibt relevant, dass die Glasfaser-Infrastrukturen für alle Service Provider uneingeschränkt und gleichberechtigt zugänglich bleiben und nicht monopolisiert werden können. Erst dann kann echter Wettbewerb entstehen.
WEKO Entscheid 25.04.2024