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Kommentar zur Swiss FibreCo und FTTH-Trends

5. Juli 2024

Swiss Fibre Net AG hat laut ihrer Medien Mitteilung vom 4. Juli 2024 die neue Tochtergesellschaft Swiss FibreCo gegründet, um den stockenden FTTH-Ausbau in der Schweiz wieder anzukurbeln. Die FTTH-Ausbauten der Schweizer EVU, die in den letzten 17 Jahren den FTTH-Ausbau wesentlich angekurbelt haben, scheinen immer weniger Mittel zur Verfügung zu haben, um diese Infrastrukturen weiter auszubauen und Swisscom herauszufordern. Am 9. Juni 2024 hat das Schweizer Stimmvolk den beschleunigten Ausbau der alternativen Stromproduktion beschlossen (insbesondere Wasser, Solar und Wind). Damit werden die EVU weiter unter Druck gesetzt, ihre Investitionen in Strom-Infrastrukturen zu tätigen. ElCom, als deren Regulator, wird die EVU vermehrt kontrollieren und regulieren, um diese Vorhaben kosteneffizient voranzutreiben. In der EVU-Branche wird gemunkelt, dass von der heutigen rund 630 EVU in der Schweiz deren 50 überhaupt überleben werden. Zum Vergleich: In Deutschland sind etwa 300 EVU-Betriebe im Markt. Telecom-FTTH-Infrastrukturen werden deshalb von den Schweizer EVU eher depriorisiert werden. Diesen Trend hatte Swisscom schon länger beobachtet und auch ihre Ausbaugeschwindigkeit entsprechend gedrosselt. Deren Medienstelle verkündet natürlich anderes und dass Swisscom bis Ende 2030 rund 75-80% der Haushalte mit FTTH erschlossen sein sollen und die Kupferinfrastrukturen dekomissioniert werden sollen. Mit der Gründung von Swiss FibreCo könnte wieder etwas Schwung in den erlahmenden FTTH-Ausbau kommen. SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) ist MInderheitsaktionärin und will in der Ostschweiz den Ausbau forcieren. Aus Kundensicht der Ostschweiz ist dies löblich. SAK hatte sich in der Vergangenheit mit FTTH-Ausbauten auch in Randregionen, nicht-Kernzonen, Erschliessung von Streusiedlungen etc. in ihren Netzgebieten einen Namen gemacht. Das ist SAK sehr positiv gutzuhalten! Swisscom erschliesst nämlich Randregionen sehr zögerlich. Gerade sie als Grundversorgerin sollte sich in den Randregionen, die natürlich weniger kommerziell-attraktiv sind, stark machen. Das tut sie leider nicht, sondern lässt andere die teuren Erschliessungen machen…Aus Staatssicht ist und ex-Monopolistin ist dies schon etwas verwerflich!

Medienmitteilung von Swiss Fibre Net AG